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PRO FENIS HASENBURG

Die Ruine des mittelalterlichen Schlosses der Herren von Fenis – der Hasenburg – und die eisenzeitlichen Grabhügel im Grossholz sind zwei ausserordentlicher Fundstellen auf dem Schaltenrain (Ins). Auch wenn sie weit weg von den umliegenden Dörfern im Wald schwer zu finden sind, werden sie von der Bevölkerung seit je als wichtige Zeugen der Geschichte der Region betrachtet. Beide Fundstellen zeugen von der einstigen Bedeutung der hallstattzeitlichen Fürsten und deren supraregionalen Kontakten einerseits und der Macht der Herren von Fenis im internationalen Kontext des frühen Mittelalters andererseits. Leider ist deren Informationswert kaum sichtbar, veraltet und entspricht nicht den aktuellen Forschungsergebnissen. Das Verein will die beiden Fundstellen instandsetzen und für die Öffentlichkeit zugänglich machen.

AKTUELL

Hauptversammlung des Vereins Fenis-Hasenburg

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Montag, 15. April 2024, 19.30 Uhr, im INFORAMA, Seeland-Tagungszentrum, Hörsaal Erdgeschoss, Herrenhalde 80, 3232 Ins

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Nach dem statutarischen Teil, berichtet Frau Dr. Cynthia Dunning über die sog. «Fürstengräber» aus der älteren Eisenzeit auf dem Schaltenrain.

 

Im Anschluss an die Hauptversammlung offeriert der Verein einen einfachen Apéro. Wir freuen uns auf ein zahlreiches Erscheinen.

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Willkommen: Ce que nous faisons

GESCHICHTE

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FORSCHUNGSGESCHICHTE FENIS HASENBURG

Auf einem steilen Sporn, zwischen zwei tiefen natürlichen Gräben und Bachläufen, erheben sich die Überreste einer mittelalterlichen Burg, deren seltene Spuren von Steinmauern, von Wohn-terrassen und einer eindrucksvollen Befestigungsanlage im Gelände noch verborgen deutlich aber erkennbar sind. Mit einer Länge von 350 m gehört diese Burganlage zu den grössten der Schweiz.
Bis zum 18. Jh. prägten noch der Turm und die hohen Mauern die Landschaft. Caspar Wyss  hat die Ruine der Burg in einem um 1790 gravierten Medaillon dargestellt. Der Neuenburger Archäologe und Zeichner Frédéric Du Bois de Montperreux beschrieb 1848 die Überreste von Mauern. Albert Jahn berichtet 1850 von « festen Gemäuern », erzählt aber auch, dass die Ruine als Steinbruch für den Bau der umliegenden Dörfer diente. 1855 verbindet Auguste Quiquerez das Schloss Fenis mit der Burg Asuel Hasenburg im Jura. Er unterstreicht dabei auf die Ähnlichkeit der Baupläne beider Burgen hin. 
1911 wurde der erste detaillierte Plan der Burgstelle durch den Geometer Benedicht Moser angefertigt und im Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft für Urgeschichte abgebildet. Sie dient heute immer noch als gültige Vorlage für die Forschung.
Während einer Exkursion des Seminars für Urgeschichte der Universität Bern im Jahr 1954, wurden vier Sondierungen, eine auf jeder Terrasse und eine im nördlichsten Graben, durchgeführt. Die dritte Sondierung auf der untersten Terrasse zeigte eine 80 cm dicke archäologische Schicht. Leider war das Fundmaterial bescheiden: einige Scherben und ein Zahn. Ursprünglich als vorgeschichtlich eingestuft, können die Scherben, heute verschollen, aber auch mittelalterlich sein .
Im Frühling 1979 untersuchte Hans Pawelzik die Fundstelle mehrmals. Er fand u.a. eine Scheibenfibel, eiserne Pfeilspitzen, Gürtelschnallen, Ringe, Hufeisen, Scherben und zwei Münzen, die er später dem Archäologischen Dienst des Kantons Bern übergab. Hans-Markus Kaenel untersuchte die Funde. Die schöne blau-weiss emaillierte Fibel, die mit einem Adler verziert ist, wird in die zweite Hälfte des 10. oder 11. Jhs. datiert. Ein Silberpfennig der Fraumünsterabtei Zürich wurde in der Nähe des Einganges gefunden. Sie stammt auch aus dem 11. Jh. Die zweite Münze – ein Quart genevois – wurde im Jahr 1594 geprägt und beweist, dass die Fundstelle auch nach dem Verlassen der Burg noch besucht wurde.
Bei der Inventarisierung der Burgen im Kanton Bern 2011 hat der Archäologische Dienst des Kantons Bern den Zustand der Fundstelle überprüft und die Möglichkeit ihrer Aufwertung angezeigt. Dies soll im Einverständnis und in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden geschehen. Daraus entstand die Initiative zur Gründung eines Vereins für die Aufwertung der Hasenburg und ihrer Umgebung.

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DIE HERREN VON FENIS

Die Geschichte der Sippe von Fenis wurde zusammengefasst aus verschiedenen Quellen. Eine umfassende Arbeit dazu steht noch aus.

Die Einwohner der Hasenburg, die Herren von Fenis, zählten zu den einflussreichsten Familien des Salierreiches. 

Nach dem Tod von Rudolf III., König von Burgund, gest. 1032, lässt sich der Salier Kaiser Konrad II. (990-1038), Sohn von Heinrich II. (gest. 1022) und Vorgänger von Heinrich III. (Kaiser von 1046 bis 1056), als König von Burgund krönen. Er setzt seine Anhänger ein und spricht ihnen Ländereien zu. So bekam wahrscheinlich im Jahre 1034 Ulrich I. von Fenis (1015 - 1070), Sohn eines Cuno von Fenis (in einer Urkunde von 1016 genannt), Graf vom Val de Nugerol (Le Landeron), dessen Allodialgut zugesprochen, welches sich von der Aare bis zum Ostufer des Neuenburgersees ausdehnte und auch Neuenburg als Lehen und kaiserliche Freiherrschaft umfasste. 1036 besiegt Ulrich I. von Fenis den Erzbischof von Lyon und Abt von Saint-Maurice, ein Getreuer des Papstes und lieferte ihn dem ersten Salier Kaiser Konrad II. lebend aus.

Ulrich I. von Fenis hatte drei Söhne.

Burkhard, geboren um 1040, Domherr von Eichstatt in Bayern, dann bischöflicher Verwalter in Mainz von 1069 bis 1072, wurde nach dem 10. April 1072 durch Heinrich IV. (geboren 1050, Kaiser von 1084 bis 1106) zum Bischof von Basel ernannt. So erhält er 1073 als Eigentum die Silberminen von Breisgau.

Burkhard bleibt dem Kaiser treu, auch als dieser vom Papst Gregor VII. an der Synode von Worms 1076 abgesetzt wird. 1077 trat dann Heinrich IV. in Begleitung von Burkhard von Fenis seinen Gang nach Canossa westlich von Bologna an, um den Papst um die Rücknahme des Kirchenbanns zu bitten.  Burkhard steht dem Kaiser auch im Krieg gegen Rudolph von Schwaben (1077-1080) bei und ist im Jahre 1084 bei der Krönung Heinrich IV. in Rom dabei. Um seine Treue zu belohnen, schenkt Heinrich IV.  seinem Getreuen Burkhard die Grafschaft von Härkingen (1080), das Schloss von Ribeaupierre im Elsass (1084) und das Kloster von Pfäffers (1095).  Auch das   Baronat von Hasenburg bei Lützel (Asuel) gehört Bukhard von Fenis. Er gründet 1083 das erste Kloster in Basel, St. Alban, das er den Cluniazensern übergibt, weil er ihnen sehr nahe steht. Darauf liess er um 1100 die Burg von Erlach bauen, kurz bevor er 1107 starb.

Cuno, geboren um 1040, wurde 1093 zum Bischof von Lausanne ernannt und stirbt 1103. Seine Verbindung zu Kaiser Heinrich IV. hindert ihn daran vom Erzbischof von Besançon vereidigt zu werden. Er gründet das Benediktinerkloster von St. Johannsen, welches nach seinem Tod vom überlebenden Bruder Burkhard, vollendet wird.

Der dritte Sohn (gestorben 1096 oder 1099) ist namentlich nicht bekannt. Vielleicht handelt es sich um Rudolf (Du Bois de Montperreux 1852, S. 17; Aeschbacher 1924, S. 19). Jedenfalls entspringen diesem mehrere Nachkommen, deren Spuren nach Neuenburg und Nidau führen. In der Tat wurde beim Ausfluss der Zihl in Nidau um 1140 eine Holzburg von einem der Herren von Fenis errichtet (Wick-Werder 2013, S. 62). War es derselbe der die, vom burgundischen Königshaus verlassene Burg in Neuenburg übernahm?

Mit dem Niedergang der Salischen Kaiser 1125 wird es schwieriger die Geschichte der Familie von Fenis zu verfolgen. Jedoch weiss man, dass Rudolph I. (gestorben 1146) Herr von Neuenburg (Novocastro) ist. Er heiratete Emma von Glâne und hatte einen Sohn Ulrich II. (geboren 1146, gestorben 1191/92). Rudolf I hatte noch zwei Brüder, Mangold und Berchtold, Bischof von Basel von 1122 bis 1133. Ulrich II. heiratete Berthe von Granges-Grammont (Schloss Arconciel). Mit den Söhnen von Ulrich II. entstehen die verschiedenen Sippen. Rudolf II. (gestorben 1196) war Herr von Neuenburg und Ulrich III. (gestorben 1225) Herr von Nidau, Strassberg und Aarberg-Valangin.

 

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DIE GRABHÜGEL DER ÄLTEREN EISENZEIT IM GROSSHOLZ

Die Grabhügel von Ins sind eines der wichtigsten Gräberfelder der älteren Eisenzeit (800–450 vor Chr.) in der Schweiz. Es handelt sich um mindestens vier Gruppen von Gräbern, die sich auf der Länge der Bergkuppe des Schaltenrains verteilen. Die Mehrheit der Grabhügel wurde im 19. und am Anfang des 20. Jh. ausgegraben. Die Funde liefern hervorragende Informationen zur Lebensweise und zur Wirtschaft der vorgeschichtlichen Bewohner der Region. 

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Die Grabhügelgruppe vom Grossholz besteht aus zehn Grabhügeln aus der älteren Eisenzeit. Sie wurden 1848 von Gustave de Bonstetten ausgegraben und in seinen Notice sur les tombes d’Anet publiziert. Die Funde wurden 1873 dem Antiquarium in Bern, dem heutigen Bernischen Historischen Museum übergeben. Weitere Ausgrabungen erfolgten 1908 durch Jakob Heierli und Heinz Labhardt im Auftrag des Museums Schwab. Schliesslich wurden die Funde von verschiedenen Wissenschaftlern ausgewertet. Die Resultate sind in der Interpretation der Fundstelle als Nekropole einer wichtigen Bevölkerungsgruppe an einer Wegkreuzung der Regionen – zwischen Jura und Mitteland, zwischen Mittelmeer und Süddeutschland – eingeflossen. In der Tat, in den Hügeln wurden zahlreiche Gräber mit reichen Beigaben wie Schmuck aus Gold, Bernstein und Bronze, Waffen aus Eisen und sogar mehrere Wagenreste gefunden. 

Die Chronologie der Grabbelegung weist auf eine Kontinuität während mindestens vier Generationen hin. Bereits um 650 v.Chr. wurde im Grossholz ein Mann mit seinem Wagen, seiner Waffe und reichem Schmuck beigesetzt. Es könnte der Gründer einer Sippe gewesen sein, die während 200 Jahren die Region um Ins beherrscht hat. Tatsächlich wurden drei weitere Wagengräber – eine für jede Generation – in den naheliegenden Grabhügeln entdeckt, alle mit Prunkgegenständen der damaligen „Fürsten“.

Die Grabbeigaben geben uns Auskunft über den Reichtum der Bewohner, da verschiedene Objekte aus dem Mittelmeerraum (Goldperle) oder aus dem Baltikum (Bernstein) stammen. Die Wagen sind Zeichen der Macht, die in Zusammenhang mit der Herrschaft der Verkehrswege stehen. Hier lebten Leute, die wahrscheinlich Gebühren gegen eine gesicherte Begleitung nach Süden oder Norden – den Seen entlang – verlangten. Es könnten aber auch Händler gewesen sein, die zwischen dem Mittelmeer und der Nordsee Waren aus diesen Regionen im Mittelland anboten.

Der Schmuck der beigesetzten Frauen weist auf eine unterschiedliche Herkunft hin. Einige kamen aus dem Jura, mit ihren grossen Ringanhängern und Lignitarmringen; andere aus dem Mittelland, mit Tonnenarmbändern und Haarschmuck. Am Ende der Hallstattzeit weisen die Frauentrachten eine grössere Einheit auf, bedingt durch die Aneignung der Schmuckstücke aus ferneren Gegenden.  Dadurch fand eine wichtige Änderung statt: Frauen haben an der Macht teilgenommen. Liegt hier eine „Fürstin“ wie in Vix (Frankreich) begraben?

Willkommen: Ce que nous faisons

ÃœBER UNS

Der Verein Pro Fenis Hasenburg will mit der Instandstellung des Hasenburgs und den eisenzeitlichen Grabhügeln des Schaltenrains diese wichtigen Fundstellen schützen und unterhalten. Der Verein will die Forschung in Zusammenhang mit der Entstehung  diesen Erdwerken unterstützen und die Interesse der Bevölkerung und insbesondere der Schulen fördern. 

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Willkommen: À propos de nous

DER VORSTAND

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JÃœRG RAUBER

Notar, Vinelz (Präsident)

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MICHAEL RÖTHLISBERGER

Vize-Präsident, Ins

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HANS-JÃœRG BIGLER

Gemeindepräsident, Vinelz

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MARTIN FREUND

Gemeinderat, Ins

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CYNTHIA DUNNING THIERSTEIN

Archäologin, Biel/Bienne

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HEIDI MEYER

Kassierin, Vinelz

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KARIN GUGGER

Sekretariat, Vinelz

Willkommen: L'équipe

AKTIV SEIN

So können Sie uns helfen

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MITGLIED WERDEN

Der Verein kennt folgende Kategorien von Mitgliedern:

  • Einfaches Mitglied (Fr. 30.-). Er/Sie nimmt freiwillig an den Vereinsaktivitäten teil.

  • Familienmitglieder (Fr. 50.-) nehmen  als Familie freiwillig an den Vereinsaktivitäten teil.

  • Das Patronatsmitglied (Fr. 100.-) nimmt unterstützend an den Vereinsaktivitäten teil und engagiert sich für das Gedeihen des Vereins. Juristische Personen gelten als Patronatsmitglieder und sind diesen gleichgestellt.  

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Um Mitglied zu werden, kontaktieren Sie uns.

                              

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SPENDEN

Die Instandstellung und der Unterhalt der Fundstellen ist teuer. Jede mithilfe oder Spende ist herzlich willkommen.

Für die weitere Vermittlungsarbeiten auf dem Hasenburg, fehlt es heute noch 30'000 Franken.

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Um ein Spende zu tätigen, melden Sie sich. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

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UNSERE PARTNER

Unsere finanzielle Partner sind:​

  • Swisslos Lotteriefonds des Kantons Bern

  • Ernst-Göhner Stiftung, Zug

  • Stiftung zum Delphin, Zürich

  • Kulturfonds der UBS Schweiz

  • Einwohnergemeinde Ins

  • Gemischte Gemeinde Vinelz

  • Stiftung und Verein Netzwerk Bielersee

  • Gehri Holzbau AG, Vinelz

  • Funicar Muldenzentrale AG, Sutz

  • Kolly AG, Vinelz

  • Grimm Heizungen, Lüscherz

  • Werner Küffer Sanitär

  • Mäder Malerei, Vinelz

  • Securitas Direct SA

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Wir arbeiten zusammen mit:

  • Archäologischer Dienst des Kantons Bern

  • Zivilschutz Organisation Bielersee Süd-West 

  • Forstbetrieb Gemeinde Ins

  • ArchaeoConcept

  • History Projects

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